Sargans. –Im Herbst finden wieder in verschiedenen Städten die alljährlichen Lebensrechtsmärsche statt. In Zürich, in Berlin, Wien, New York und anderswo. Mit diesen Märschen treten auch linksradikale Gegendemonstranten auf den Plan, die mit meist unbewilligten Veranstaltungen versuchen, die Lebensrechtler anzugreifen, sodass die Behörden vielfach dazu übergegangen sind, nur noch Kundgebungen, aber keine Märsche mehr zu erlauben. Zu gross ist die Angst vor Gewalttätigkeiten und dem Aufwand an Polizisten, die die Lebensrechtsmärsche schützen müssen.
Start mit kreativer Tanzvorstellung.
Keinen besonderen Schutz braucht die Pro Life Tour 2020, eine Gruppe von Jugendlichen, die sich vorgenommen hat, von Bregenz über Feldkirch, Vaduz, Sargans, Rheinfelden bis nach Freiburg in Deutschland zu wandern, um sich unterwegs für die ungeborenen Kinder, die schwangeren Frauen und gegen die Abtreibung einzusetzen. Der Satz „Jede Frau hat etwas besseres verdient als eine Abtreibung“ ist ihr Motto. Die Pro Life Tour ist nicht konfessionell und wird dieses Jahr zum ersten Mal von Jugend für das Leben Schweiz, Oesterreich und Deutschland gemeinsam organisiert.
Am Samstag 25. Juli erfolgte in Bregenz der Start der Tour mit einer kreativen Tanzvorstellung, welche die Geschichte, die ganze emotionale Lage einer Frau im Schwangerschaftsprozess, darstellte. Anschliessend wanderte man, bis zu 30 Kilometer pro Tag, das Rheintal aufwärts. Obwohl ein ernstes Thema, wird doch die wunderbare Dynamik des Wanderns genossen, lernt man sich gegenseitig kennen und besucht auch mal eine Badeanstalt oder veranstaltet einen Spielabend. Nach einer Woche kamen die Jugendlichen, nachdem sie von Ort zu Ort gewandert waren, gegen Mittag in Sargans an.
Einen Kulturwechsel bewirken.
Am Nachmittag war eine Standaktion auf dem Bahnhofplatz geplant. Dabei wurden Flyer verteilt und das Gespräch mit den Passanten gesucht. Eine der Jugendlichen berichtete, dass die Leute in Sargans sehr offen waren. Wichtig sei es einfach, mit einem Lächeln und mit Wohlwollen auf die Menschen zuzugehen, einen Diskurs zu fördern und einen Samen zu säen. Das Problem bei der Abtreibung sei, dass es nicht die freie Entscheidung ist, wie es von der Gegenseite, den Pro Choice Leuten, immer dargestellt werde. Im Gegenteil. Frauen seien in einer sehr verletzlichen Lage, und die einzige Hilfe, die ihnen geboten werde, sei die Abtreibung. Oft unter dem Druck des Partners, von der Familie, von ihrem Umfeld. Eine viel bessere Alternative wäre echte, auch materielle Hilfe, wie sie die schweizerische Hilfe für Mutter und Kind biete. Unser Anliegen ist, für die Frau und das Kind dazustehen, gemeinsam Abtreibung überwinden und einen ganzen Kulturwechsel zu bewirken. Auch der Politik soll ein Zeichen gesetzt werden. Die Passanten wurden nach ihrem eigenen Standpunkt im Schwangerschaftskonflikt gefragt. Ein Regenschauer machte dann den Jugendlichen punktuell einen Strich durch die Rechnung. Sie mussten sich mit ihrem Stand in den Wartesaal zurückziehen. Im Allgemeinen waren sie jedoch zufrieden mit ihrer Aktion.
Gegen Abend trafen die Tourteilnehmer in Wangs ein, wo sie übernachteten.
tl
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