„Wie weit würdest du gehen, um ein Menschenleben zu retten?“, lautet die Frage an Jugendliche und junge Erwachsene, die zur „Pro Life Tour 2020“ eingeladen sind. Die Route führt von Bregenz (Österreich), wo man am 25. Juli startet, über Vaduz (Liechtenstein) und Zürich (Schweiz) nach Freiburg im Breisgau (Deutschland). Hier will man am 16. August nach 342 Kilometern zu Fuss ankommen.
Premiere für die Schweiz
Das erste Mal veranstaltet die Jugend für das Leben aus allen drei deutschsprachigen Länder Österreich, Deutschland und der Schweiz gemeinsam die Pro-Life-Tour. Seit 1997 findet sie jedes Jahr statt. Anfangs nur in Österreich, später dann auch in Deutschland oder Italien und nun auch in der Schweiz. Drei Wochen lang gehen die Jugendlichen durch Ortschaften und Städte, um für das Lebensrecht der Kinder vor der Geburt einzutreten. Sie wollen Verantwortliche aus Gesellschaft und Politik auf die Menschenwürde von Frau und ungeborenen Kind aufmerksam machen und für Alternativen zur Abtreibung werben. Dabei halten sie Vorträge, Verteilen Flyer und informieren an Ständen über die Thematik.
SpaSS trotz straffen Programm
Eröffnet wird die Pro Life Tour mit einer grossen Kundgebung in Bregenz am 25. Juli, das Ende bildet die Abschlussveranstaltung in Freiburg im Breisgau. Dazwischen wird viel gelaufen, gelacht und gesungen. „Es wird eine unvergessliche Zeit für die Jugendlichen werden. Zwar ist es ein ernstes Thema, aber das heisst noch lange nicht, dass die Tour keinen Spass machen darf“, ist sich die Vorsitzende der Jugend für das Leben aus der Schweiz Tabitha Bender sicher. Deswegen gibt es gesellige Abende mit Spass und Spiel und das Freibad wird bei gutem Wetter selbstverständlich auch aufgesucht. Ruhetage stehen ebenfalls auf dem Programm, damit die Jugendlichen die Tagesetappen, die bis zu 30 Kilometer lang sind, gut verkraften können.
Abtreibung kontrovers diskutiert
Abtreibung ist ein gesellschaftliches Thema, das immer wieder für Kontroversen sorgt. In Deutschland, Österreich und auch der Schweiz ist ein Schwangerschaftsabbruch grundsätzlich verboten, aber unter bestimmten Bedingungen straffrei, etwa wenn das Kind nicht älter als 12 Wochen ist oder die Frau eine schwere psychische Belastung nachweisen kann. Im Jahr 2019 haben sich in den drei Ländern insgesamt über 140 000 Frauen dazu entscheiden.
Die drei Jugendorganisationen wünschen sich, dass sich etwas ändert: „Wir sind davon überzeugt, dass jede Frau etwas Besseres als eine Abtreibung verdient hat. Wir glauben daran, dass es möglich ist, Müttern die Unterstützung zukommen zu lassen, die sie brauchen und dass es möglich ist, die vorgeburtlichen Kinder zu schützen.”
Pro-Life-Tour in Zeiten von Corona
Vor eine besondere Herausforderung wurde das Organisationsteam durch die Coronakrise gestellt. Lange Zeit war nicht vorstellbar, dass die Tour stattfinden kann. Doch nachdem in den drei Ländern die Beschränkungen Schritt für Schritt aufgehoben wurden, machten sich die Organisatoren daran ein Hygienekonzept zu entwickeln, in dessen Rahmen die Tour nun stattfinden kann.
Breite Unterstützung
Unterstützung erhalten die Teilnehmenden der Tour aus Politik, Kirche und Gesellschaft. Darunter etwa Papst Franziskus, Kardinal Schönborn, zahlreiche Bischöfe, die Vorsitzende der Deutschen und Schweizerischen Evangelischen Allianz, oder Marie Elisabeth Hohenberg von der Stiftung Ja zum Leben.
https://www.firstlife.de/zu-fuss-durch-4-laender-bei-der-internationalen-prolife-tour-2020/
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